Wilhelm Gefeller

dt. Gewerkschaftsfunktionär; SPD; Vors. der IG Chemie-Papier-Keramik 1949-1969; MdB 1953-1955; fr. Mitglied im Europ. Wirtschafts- und Sozialausschuss (EURATOM und EWG)

* 27. Mai 1906 Essen

† 25. März 1983 Gehrden (bei Hannover)

Wirken

Wilhelm Gefeller, freireligiös, wurde als Arbeitersohn geboren; sein Vater fiel im Ersten Weltkrieg. Nach der Volksschule und einer Schlosserlehre besuchte er eine Handels- und Maschinenbauschule. Von 1920-46 ararbeitete er als Schlosser in verschiedenen Industriewerken. Schon als Vivierzehnjähriger hatte er sich 1920 einer Gewerkschaft angeschlossen, ab 1945 war er auch Mitglied der SPD.

Nach Kriegsende gründete G. in Bottrop die Betriebsgewerkschaft Ruhr-Öl, eine Keimzelle der späteren IG Chemie.

1946 wurde er Gewerkschaftssekretär in Gelsenkirchen. 1949 wählte man ihn zum Vorsitzenden der IG Chemie-Papier-Keramik, ein Amt, das er erst im August 1969 aus Altersgründen niederlegte. Sein Nachfolger wurde damals Karl Hauenschild.

G., dessen Unterschrift auch unter der Gründungsurkunde des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) steht, wurde erstmals bekannt, als er nach dem Krieg mit Entschiedenheit und Erfolg gegen die von der britischen Besatzungsmacht eingeleiteten Demontagen in der chemischen Industrie auftrat. U.a. warnte er den damaligen Labour-Außenminister Bevin überzeugend vor den schlimmen Folgen solcher Zerstörungen. Später galt seine Energie einer erweiterten Mitbestimmung der Arbeitnehmer. Im Oktober 1965 erschreckte er die chemische Industrie mit der Forderung, die ...